“Tennis ist ein Rückschlagspiel, bei dem der Spielball von den Spielern mit speziellen Schlägern wechselseitig über ein Netz in die gegnerische Spielfeldhälfte geschlagen wird. Dieser ursprünglich als eher elitär geltende Sport hat sich mit fortschreitender Zeit zum beliebten Breitensport entwickelt”. (Wikipedia, 06.2021)
Als ich diese Zeilen auf Wikipedia gelesen habe, musste ich wirklich herzhaft lachen. Es ist wohl kaum möglich - einen so athletischen und schnellen Sport wie Tennis - langweiliger zu beschreiben. Das hat mich dazu bewegt, eine etwas zeitgerechtere Beschreibung für euch zu formulieren. Außerdem habe ich einige Tipps, wie ihr euch fit für euer nächstes Match macht.
Damals bis Heute – ein Sport für GewinnerInnen
Kaum zu glauben, dass Tennis in einer einfacheren Form bereits im 15. Jahrhundert als Sport und Zeitvertreib praktiziert wurde. Bereits 1877 gab es die ersten Meisterschaften im heute berühmten Wimbledon in London.
Das olympische Tennis wurde leider 1925 aus dem Programm gestrichen, aber zur Freude der immer größer werdenden Tennisgemeinschaft, im Jahr 1988 wieder aufgenommen. Bei der aktuellen Popularität ist es als olympische Disziplin auch nicht mehr wegzudenken.
Besonders in den letzten Jahren hat Tennis national und international einen starken Aufschwung erlebt. In Österreich mit Sicherheit auch durch die zahlreichen Erfolge von Dominic Thiem, der sich mit großen Schritten dem Tennis-Olymp nähert. Hat er doch auch neben bedeutenden Turniergewinnen, wie dem US Open, auch Siege über Legenden wie Rafael Nadal oder Roger Federer zu verzeichnen. Das sind sehr beeindruckende Erfolge. Wie die meisten wissen, führen Nadal und Federer neben Novak Djokovic seit vielen Jahren die Ranglisten an.
Tennis - der ultimative Powersport für Körper und Geist
Ich kenne nur wenige Sportarten, die den SpielerInnen so intensiv die Kombination aus Konzentration, Schnellkraft und Ausdauer über mehrere Stunden abverlangen.
Man ist länger am Platz als bei einem Fußballspiel und muss das Match alleine bestreiten: Man hat keine Möglichkeit ausgewechselt zu werden und auch keine TeamkollegInnen, die einen unterstützen, wenn man mal einen schlechten Tag hat.
Es gilt also: Eins gegen Eins. Das bedeutet, dass man sich im Wettkampf nur auf sich selbst verlassen kann. Die einzige Rückendeckung spenden die Fans.
Mentale Stärke ist deshalb eine unglaublich wichtige Komponente in dieser Sportart. Sie vereint, das Vertrauen in sich selbst und in die eigenen Fähigkeiten, gepaart mit physischer Leistung, spielerischer Technik und kognitiver Präsenz. Das macht Sieger aus. Das ist der Grund, warum ein Athlet wie Novak Djokovic, in einem (sportlich gesehen) hohen Alter von 34 Jahren - nahezu mit Leichtigkeit - die starken Newcomer vom Platz fegt.
SportlerInnen die sich auf diese Belastung nicht vorbereiten, leiden leider oft an langwierigen Verletzungen. Und damit meine ich nicht nur den “guten alten” Tennisellenbogen. Bänderrisse und Abnützungen der Gelenke sind oft ein Grund, warum Hobby- als auch ProfisportlerInnen das Handtuch werfen müssen. Es gibt aber mehrere Möglichkeiten dem entgegenzuwirken.
Meine Tipps: So machst du deinen Körper ready für deinen Erfolg am Platz!
Meine jahrelange praktische Erfahrung im Performance Coaching von österreichischen Tennisprofis zeigt mir: Fast alle ambitionierten TennisspielerInnen landen früher oder später in der Physiotherapie. Wir könnten aber schon sehr viel durch Prävention abfangen und unseren Körper auf die Belastung am Platz vorbereiten.
1 - Trainiere deine Muskulatur
Zusätzliches Training stark beanspruchter Gelenke wie Knie, Ellbogen und Schultern sollte für TennisspielerInnen zum Standardprogramm im Fitnessstudio gehören. So kann auch Muskulatur in Bereichen, die durch das Training am Platz nicht gezielt gestärkt wird, aufgebaut werden. Überlastungen sind so leichter zu vermeiden.
Ein Beispiel wäre hier die Arbeit an der externen Rotation der Schultern. Damit stärkt man die meist zu schwache Schulter-Rückseite und entlastet die Vorderseite.
Das gilt auch für das Knie! Umliegende kleine Muskelgruppen können mit Leichtigkeit gestärkt werden, dafür braucht es nicht einmal Zusatzgewichte. Der tropfenförmige Vastus Medialis direkt am Knie und die Oberschenkelrückseite sind hier besonders wichtig. Sie helfen, das Knie zu stabilisieren.
2 - Nimm dir Zeit und kenne deine Limits
Wichtig ist, dass du deinem Körper Zeit gibst, mit deiner Motivation mitzuwachsen. Beachte dabei vor allem, dass Sehnen und Bänder deutlich länger brauchen, um stärker zu werden als unsere Muskulatur. Die eigenen Leistungslimits zu kennen und sich nicht permanent zu überfordern, gehört deshalb genauso zur Verletzungsprävention. Auch ungeübte SpielerInnen schaffen es, einen sonntäglichen Turniertag mit FreundInnen im Club zu überstehen. Ist der Körper aber langfristig nicht darauf vorbereitet, folgt oft eine schmerzhafte Woche im Büro.
3 - Iss wie ein Superstar: Das “Erfolgsrezept Djokovic”
Nicht nur in der Kraftkammer kann man den Körper auf Belastungen vorbereiten! Auch über die Ernährung kannst du dir viel Gutes tun. Das sieht man wieder an meinem Lieblingsbeispiel Novak Djokovic. Djokovic ist ein Verfechter der Paleo-Diät bzw. mediterranen Kost. Das bedeutet, er isst viel Fisch, Meeresfrüchte, Fleisch, Gemüse, hochwertige Kohlenhydrate aus Obst, Süßkartoffeln und glutenfreiem Getreide, wie Reis oder Buchweizen. Mit hochwertigen Fetten aus Olivenöl und Nüssen ergänzt, findet dein Körper wertvolle Nährstoffe, um Leistung zu erbringen und noch wichtiger, um sich schnell zu erholen.
4 - Hol dir die notwendige Unterstützung
Unser Lebensalltag ist aber oft alles andere als schonend für Körper und Geist! Eine hohe Belastung im Job, Verpflichtungen im Privatleben und “on Top” ein intensives Training am Tennisplatz – „zum Ausgleich“, wie es so schön heißt.
Unser Körper braucht in diesem Fall ein Mehr an Nährstoffen, um mit unserem Leistungsanspruch mithalten zu können. Wie bereits erwähnt, sind gerade Gelenke, Sehnen und Bänder im Tennissport besonders gefordert.
Kollagen ist für seine positive Wirkung auf das Bindegewebe und die Knorpel bekannt. Weihrauch und MSM werden gerne wegen seiner entzündungshemmenden Wirkung eingesetzt. B-Vitamine können dich dabei unterstützen, am Court fokussiert zu bleiben und dir bei wichtigen Matches das Lampenfieber zu nehmen. Beachte auch, dass Hyaluron und Glucosamin den Knorpelabbau positiv beeinflussen können.